(Am Ende des Textes gibt es eine Audiodatei mit den Sanskritbegriffen)
YS 1.30 Antarāya– Die Hindernisse
Die Position der antarāya im ersten Kapitel des Yogasutra
Das Yogasutra führt auf eine verständliche und didaktische Weise in das Thema Yoga ein. Die Verse- sutren– bauen aufeinander auf. Das erste Kapitel beinhaltet kurz und knapp alle Themen des Yoga. Sie werden in den folgenden Kapiteln ausgeführt. Im zweiten Kapitel folgt die Praxis-der Übungsweg- sādhana pāda. Das dritte Kapitel beschreibt mögliche Wirkungen des Übungsweges (vibhūti pāda) und im vierten Kapitel werden einige Themen wiederholt (kaivalya pāda).
Das erste Kapitel beginnt mit der Definition von Yoga als lebendige Tradition (anuśānam 1.1), die sich mit der Funktionsweise des Geistes (vritti 1.4-1.11) beschäftigt um diesen zur Ruhe kommen zu lassen (nirodha 1.2). Dies ist die Voraussetzung, damit ein Bewusstseinszustand erfahrbar wird, der metaphorisch als innerer Seher (draṣṭa 1.3), unsterbliches Selbst (puruṣa 1.16) oder das Göttliche (īśvara 1.23) beschrieben wird. In diesem Zustand ist der Geist frei von allen leidvollen Gedanken (kliṣṭa vritti 1.5) und alten leidvollen Erfahrungen, die uns immer wieder in neues Leid führen (saṃskāra 1.18).
Der Weg zu diesem Zustand wird beschrieben als eine Reise nach innen (anugamāt saṃprajñāta 1.17). Der Text schlägt bereits im ersten Kapitel Vorgehensweisen für den Weg zu diesem Zustand vor: Meditation als Prozess der Erkenntnis (1.17, 1.18), die Hingabe an das innere Göttliche (1.23) und das Tönen des göttlichen Namens (praņava japa 1.27/1.28), bekannt als „OM“. Konkretere Hinweise für den Alltag, die Umsetzung und Praxis folgen im zweiten Kapitel.
Wer in dem ganzen Text mehr Beschreibungen diesen höchsten Bewusstseinszustandes sucht, wird enttäuscht werden. Er bleibt ungenau. Dies ist keine Nachlässigkeit, Willkür, Taktik oder ähnliches. Vielmehr kann dieser Zustand nicht wirklich mit Worten erfasst werden. Er liegt jenseits unserer Worte und Gedanken. Nur die eigene Erfahrung des Zustandes macht dies möglich. Alles andere ist Spekulation, die nicht hilfreich ist, um das Ziel zu erreichen. Der Text ist weder Spekulation noch eine philosophische Betrachtung, sondern ein Leitfaden für Suchende und Übende.
Und so läßt der Text schon im ersten Kapitel erahnen, dass die Erreichung des Zieles nicht einfach ist. Er weist darauf hin, dass wir Geduld, Durchhaltevermögen und Disziplin brauchen (abhyāsa 1.13/1.32). Im zweiten Kapitel heißt es, wir brauchen Feuer und Leidenschaft (tapas 2.1). Wenn wir die Reise halbherzig antreten, werden wir nicht am Ziel ankommen. Einzige Ausnahme: Menschen, die bereits mit der natürlichen Fähigkeit, also „erleuchtet“ geboren werden-was scheinbar möglich ist, sonst würde es nicht erwähnt werden (1.19). Der Text wurde aber nicht für diese Menschen geschrieben, sondern für Menschen wie uns, die Schwierigkeiten haben und leiden. Wie eingangs erwähnt, beruht das Yogasutra auf der Erfahrung der Menschen, die die Reise nach innen angetreten haben. Die gute Nachricht ist: Der Weg ist schwierig und verlangt alles von uns, aber das Ziel ist dann erreichbar. Das Yogasutra soll diesen Menschen eine Hilfe sein. Und deshalb ist es auch für uns heute- mehr als 2000 Jahre später- von großem Wert.
Die Hindernisse YS 1.29 und 1.30 – antarāya
Warum brauchen wir Durchhaltevermögen, Disziplin und Leidenschaft? Der Text sagt, es ist zu erwarten, dass Hindernisse auftauchen.
Das Wort antara bedeutet Abstand, Distanz zu etwas und antarāya sind das, was den Abstand erzeugt. Sie stehen zwischen uns und dem Ziel. Sie sind Widerstände, Unterbrechungen, die verhindern, dass unser Geist ruhig wird. Sie halten uns davon ab, „nach Hause“ zu kommen (1.29). Sie sind die Manifestation der kleśa (2.2), der Störungen unseres Geistes (Falsches Wissen, Egoismus, Gier, Ablehnung, Angst). Je näher wir unserem innersten Zustand, unserem Selbst kommen, desto mehr lösen sich die Widerstände auf (antarāya abhāva 1.29), aber solange sind sie da und wir benötigen Geduld, Disziplin und Entschlossenheit, auf unserem Weg zu bleiben, und trotz zeitweiligen Stillstands oder Rückschritts nicht umzukehren und aufzugeben.
Neun dieser Hindernisse –antarāya– werden im ersten Kapitel vorgestellt (1.30). Wir können davon ausgehen, dass sie auf der eigenen praktischen Erfahrung der damaligen Menschen beruhen. Diese Hindernisse erzeugen einen unruhigen Geist (citta vikṣepa 1.30). Alles, was den Zustand von vikṣipta, einen leicht ablenkbaren, gestörten Zustand des Geistes hervorruft, ist ein Hindernis, ob von außen oder innen. In diesem Zustand sind wir nicht mit uns in Kontakt, sondern wie abgeschnitten. Es fehlt die stabile Mitte.
Antarāya erzeugen eine Distanz zwischen dem, was wir sind (leicht ablenkbar, irritierbar) und dem, wie wir sein möchten (im Bewusstseinszustand des Selbst).
Die körperlichen und mentalen Folgen der antarāya werden im sutra 1.31 genannt: innerer Druck, innere Enge, Depression, emotionale Instabilität, schlechte Atmung und psychische Unruhe, Zerstreutheit.
In den danach folgenden sutren werden Möglichkeiten aufgezeigt, wie wir die antarāya reduzieren und ihre Auswirkungen mindern können: Beharrliches Üben (abhyāsa 1.32), unseren inneren Zustand mit Hilfe der bhāvana stabilisieren (1.33), einen langen Ausatem kultivieren (prāṇasya 1.34) und Meditation auf ein Objekt (viṣayavati 1.35). Weitere Möglichkeiten werde im zweiten Kapitel angeboten.
Das erste antarāya: Vyādhi-Krankheit/Unwohlsein
Das erste antarāya ist vyādhi. Wie an anderen Stellen im Text (kleśa 2.2 ff, yama und niyama 2.29ff) beginnt auch die Aufzählung der antarāya mit dem grundlegenden Aspekt. Auch in diesem sutra ist es nachvollziehbar: Das erste Hindernis ist, wenn unser körperlicher Zustand gestört ist. „Ohne Gesundheit ist alles nichts“ lautet ein Spruch. Wenn wir uns körperlich nicht wohlfühlen, können wir uns nicht gut konzentrieren, drehen sich die Gedanken ständig um unsere Beschwerden, wir schlafen und erholen uns nicht gut. Der Geist ist zerstreut (vikṣipta) und kann nicht zur Ruhe kommen. Das hindert uns daran, das zu erkennen, was jenseits unseres Geistes (citta) liegt-cetana.
Vyādhi bedeutet fragmentiert, zersplittert zu sein. Dieser Zustand kann durch akute oder chronische Krankheiten, Schmerzen, Verletzungen, Blockaden, die die Stoffwechselprozesse, die Bewegungsfähigkeit oder die Psyche beeinträchtigen, durch Bewegungs-oder Schlafmangel, falsches Essen usw. hervorgerufen werden. Der Körper ist nicht in Balance, sondern fragmentiert, was sich durch Unwohlsein zeigt. Im Körper herrscht Unruhe. In Englisch ist es deutlich: Krankheit heißt „dis-ease“und „at ease“ heißt sich wohlfühlen. Im Ayurveda zählen zur körperlichen Gesundheit auch die Lebensfreude, das Gefühl von Freiheit, das Leben genießen zu können und ein Zustand von sama, d.h. alle Elemente sind im Gleichgewicht.
Vyādhi kann sich auch durch Schwäche, Energiemangel, Erschöpfung und Trägheit zeigen. So gerät z.B. im Frühjahr bei vielen Menschen das Immunsystem durcheinander und sie haben mit Allergien zu kämpfen, der als „Heuschnupfen“ bekannt ist. Der Körper verwendet die zur Verfügung stehende Energie dann für die Abwehr der vermeintlich gefährlichen Pollen, so dass die Menschen sich energie-und kraftlos fühlen. Die Yogapraxis und Dinge im Alltag fallen schwer. Es fehlt die Motivation, die Begeisterung, das Vertrauen und die innere Stabilität. Der Geist ist leicht ablenk- und irritierbar. Wir verlieren die Fähigkeit, gut für uns zu sorgen mit der Folge, dass wir das Falsche essen oder uns mit Alkohol etc. betäuben, nicht mehr bewegen, uns von den Medien berieseln lassen und die Tagesstruktur verlieren.
Vom Umgang mit Vyādhi im Yogasutra
Der Körper ist einerseits ein sehr komplexes System und daher leicht zu stören und unterliegt andererseits einem natürlichen Abbauprozess. Krankheit und Unwohlsein gehören daher zum Leben. Wir haben keine Kontrolle darüber, aber dennoch einen Einfluß durch die Art wie wir mit unserem Körper umgehen und ihn gebrauchen. So können wir Krankheiten vorbeugen – YS 2.16: Zukünftiges Leid kann vermieden werden – und heilen und Abbauprozesse verzögern und abmildern.
Wie wir dies mit der Yogapraxis tun können, erklärt das Yogasutra im zweiten Kapitel. Das Yogasutra läßt uns nicht mit dem Problem allein, sondern gibt uns auch Hinweise für einen Umgang mit dem Problem.
Die niyama in Bezug zu vyādhi 2.32/2.40 ff.
Die niyama sind das zweite Glied auf dem achtgliedrigen Übungsweg (aṣṭa aṇga 2.49ff). Die niyama beschreiben einen Umgang mit uns selbst, der den Geist in einen ruhigen Zustand versetzt und dem Hindernis vyādhi vorbeugt bzw. entgegenwirkt.
Das erste niyama ist sauca (2.40), die Reinheit. Das Yogasutra beschreibt keine konkrete Reinigungstechnik für den Körper, aber welche Bedeutung die Reinigung des Körpers im Yoga hat, wird in der Hatha Yoga Pradipika (14.Jh.) deutlich. Sie kennt sieben Techniken, die kriya oder shatkarma. Manche muten uns heute teilweise abenteuerlich an und sind auch nicht unbedingt zur Nachahmung empfohlen, andere wie die Zungenreinigung, die Nasenspülung oder Atemtechniken kennen wir auch heute noch. Einige komplexere Techniken können in Yogazentren erlernt werden. Hier sind einige Inspirationen zu den Reinigungstechniken.
Der Körper ist im Tantrayoga der Tempel, in dem die Seele, das höchste Selbst wohnt. Deshalb ist der Körper rein und in einem guten Zustand zu halten. Wir sollen unseren Körper nicht vernachlässigen, sondern uns um ihn kümmern. Einerseits sollen wir den Körper vor schädigenden Einflüssen schützen und Suchtstoffe meiden und andererseits stärken, z.B. gesunde Nahrung zu uns nehmen und uns ausgewogen ernähren. Auch gehört frische, gesunde Luft dazu. So beruhigen wir unseren Geist, denn der Körper lenkt ihn nicht ab, reduzieren die antarāya und kommen unserem Selbst näher (2.41). Darum sollten wir uns im Alltag immer wieder und mit Engagement um sauca bemühen.
Das zweite niyama ist samtoṣa– die Zufriedenheit (2.42). Auf der körperlichen Ebene bedeutet dies, dass wir die Grenzen unseres Körpers sowohl im Alltag als auch auf der Matte akzeptieren, die natürlichen Veränderungen und die Störungen, die wir nicht beeinflussen können, als natürliche Prozesse erkennen und annehmen. Dann vermeiden wir Verletzungen oder Erkrankungen aufgrund falschen Ehrgeizes und unser Geist ist nicht ständig mit dem Körper beschäftigt.
Die āsana in Bezug zu vyādhi (2.46-2.48)
Die āsana sind das dritte Glied des achtgliedrigen Yogaweges. Es gibt keine weiteren Beschreibungen der Haltungen. Beschreibungen von āsana gab es erst in späteren Texten. Aber es wird beschrieben, welche Qualitäten eine Haltung haben muss, damit sie ein āsana ist: Sie soll stabil- sthira und angenehm/das Wohlgefühl fördernd-sukha- sein. Unsere āsana-Praxis soll die innere Stabilität und das Wohlgefühl fördern. Dann reduziert sie die Unruhe im Geist (citta vikṣepa), kann Blockaden und Spannungen lösen und durch die Regulierung der Stoffwechselprozesse den Körper ins Gleichgewicht bringen.
Den Zustand von sthira und sukha erreichen wir, wenn wir intensiv üben (prayatna), dabei locker und ohne Ehrgeiz (ṥaithilya) bleiben und uns vom Atem führen lassen (ananta)(2.47). Hier bekommen wir also eine klare Ansage, wie wir die āsana ausführen sollen, so dass wir vyādhi reduzieren und nicht vergrößern. Wir entwickeln auf der körperlichen Ebene Widerstandskräfte gegen Störungen und Einflüsse heißt es im sutra 2.48.
Der Atem- prāṇāyāma und vyādhi (2.49-2.53)
Der Atem ist das vierte Glied des achtgliedrigen Yogaweges. Wie schon im ersten Kapitel genannt, spielt der Atem eine wichtige Rolle, weil er große Auswirkungen auf den Körper und den Geist hat. „Der richtige Atem kann jede Krankheit heilen, der falsche Atem kann jede Krankheit hervorrufen“ heißt es in der Hatha Yoga Pradipika (2.16). Wenn wir nur oberflächlich atmen, versorgen wir den Organismus nicht ausreichend mit Sauerstoff. Wir werden müde, unkonzentriert, und auch die Organe, der Stoffwechsel und die Muskeln leiden darunter. Aber auch eine angespannte Atmung führt zu Blockaden und Spannungen in den Muskeln. Der Atem soll die Qualität von lang (dīrgha) und fein haben und ohne Anstrengung sein (sūkṣma 2.50) . Ein langer, freier und feiner Ausatem unterstützt den Parasympathikus, der das Nervensystem und damit unseren Geist beruhigt. Auch versorgt diese Form des Atmens den ganzen Körper mit Sauerstoff und hat damit einen Einfluss auf die Balance.
Das „Wie“ – Drei innere Haltungen: abhyāsa, vairāgya (YS 1.12) und bhāvana (YS 1.33)
Wir benötigen Beharrlichkeit und Kontinuität (abhyāsa). Es reicht nicht, sich gelegentlich oder einmal im Jahr im Retreat um die Gesundheit zu kümmern, sondern es braucht tägliches Streben.
Dies sollte in der Haltung der bhāvana, mit einer inneren Freude (mudita) geschehen, der Liebe (maitrī), dem Mitgefühl (karunā) und Verständnis für die Grenzen und Einschränkungen oder Schwächen des Körpers (upeksa) und nicht rigide.
In welcher Form wir uns um unsere Gesundheit kümmern, kann jeden Tag anders aussehen. Deshalb ist die andere Seite von abhyāsa die Fähigkeit von vairāgya. Dies ist die Fähigkeit, loszulassen von einer starren uns einschränkenden Form. Natürlich ist vairāgya nicht als Beliebigkeit, die unserer Laune entspringt, zu deuten. Wenn es aber wirkliche Gründe gibt-Schmerz, Unwohlsein, akute Probleme, die Zeit und Energie fordern- brauchen wir das Loslassen. Es schützt uns auch vor Überforderung in den āsana und zwanghafter Vorstellung von Ernährung (Orthorexie) oder Struktur. Dies hält den Geist in Unruhe, weil er sich nur noch damit beschäftigt, alles richtig zu machen. Das ist kontraproduktiv.
Ein anderer wichtiger Aspekt für vairāgya– das Loslassen ist die Tatsache, dass wir trotz allem Bemühen um Gesundheit erkranken können. Das bedeutet nicht, dass wir nicht richtig praktiziert haben, sondern dass Krankheit die andere Seite von Gesundheit ist. Wir müssen also das Konzept loslassen, dass wir mit unserer Praxis vor Krankheit und Unwohlsein geschützt sind.
Der Umgang mit den antarāya und vyādhi in der Yogapaxis und im Alltag
Das Yogasutra anerkennt den Zustand von citta vikṣepa (1.30) als Ausgangspunkt unserer Reise zum Selbst. Auf dieser Reise stoßen wir auf Hindernisse und Widerstände. Sie müssen uns also nicht überraschen, zweifeln lassen oder demotivieren. Sie sind vielmehr zu erwarten. Wir lernen, mit ihnen umzugehen, so dass wir uns trotzdem -oder vielleicht gerade durch sie- weiterentwickeln. Wir halten das Ziel, das Bewusstsein des innersten Selbst im Auge, aber im Fokus unserer Praxis steht die Beseitigung der Hindernisse. Solange die Hindernisse sind, ist das Ziel nicht erreichbar. Haben sich die Hindernisse aufgelöst, sind wir damit gleichzeitig am Ziel. Unser Geist ist dann nicht mehr zu stören, sondern gesammelt und konzentriert-im Zustand von samahita citta. Es bringt aber nichts, sich jetzt mit dem Ziel zu beschäftigen.
Was können wir jetzt tun?
- Die Störungen bewusst wahrnehmen – was hält mich beschäftigt?
- Den Grund oder die Ursachen erforschen-was erzeugt die Störung?-so dass sie sich durch Erkenntnis immer mehr auflösen können
- Gibt es in dieser Unruhe, in diesem Chaos ein Zentrum wo ich nicht gestört bin? (Körper/Atem)
- Nicht vor dem Alltag flüchten, sondern trotz aller Ablenkungen von außen den Geist immer ruhiger werden lassen
- Regelmäßige passende āsana und prāṇāyāma-Übungen, die den Geist ruhiger werden lassen
- Dem Körper genug Bewegung, Ruhe, gesunde Nahrung und frische Luft sowie Ausgleich verschaffen
- Wie gehe ich mit Krankheit und Altern um?
- Ein gutes Energielevel halten, das für die Weiterentwicklung nötig ist
Gesundheit ist keine Frage von Luxus, Wellness oder Lifestyle, sondern Grundvoraussetzung für den Yogaweg-und für ein gutes Leben. Viel Geld, Aufwand und Zeit sind nicht nötig-im Gegenteil, je einfacher, schlichter und natürlicher, desto effektiver.
Die antarāya zeigen uns unseren momentanen inneren Zustand. Mit Bewusstsein und unserer Yogapraxis sind sie Möglichkeiten, an denen wir wachsen können. Indem wir uns konstruktiv mit unseren Hindernissen auseinander setzen, ist Veränderung möglich. Wir entwickeln uns zu einem bewussteren und innerlich freieren Menschen. Wir lösen uns mehr und mehr von den Bindungen (kleśa).
Mit Ausdauer- abhyāsa– werden uns, im ersten Schritt, die unbewussten Unterbrechungen immer schneller und häufiger bewusst, so dass wir immer schneller unseren Geist sammeln können. Im zweiten Schritt reduzieren wir die kleśa, die Ursache der Störungen und unser Geist wird immer ruhiger und gesammelter und wir kommen unserem Ziel immer näher- dem Bewusstseinszustand von samādhi.
„Tu deinem Leib des öfteren etwas Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen.“ Teresa von Ávila
“Oder wisset ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel ist des heiligen Gottes in euch, den ihr von Gott habt, und ihr nicht euch selbst gehört?” (1. Korinther 6:19)